zu den Artikeln „Sekte frisst Dorf“ im „Blick nach Rechts (BNR) vom 2.10.2020 und „Anastasia-Bewegung in Brandenburg – Völkische Siedlung in Grabow besitzt bereits 84 Hektar Land“ auf „rbb.24“ vom 29.10.2020
In verschiedenen Medien wurde berichtet, dass sich im Zusammenhang mit dem völkischen Sildungsprojekt „Goldenes Grabow“ in Ostprignitz-Ruppin zwei Familien mit drei schulpflichtige junge Menschen der Schulpflicht verweigern. Sylvia Müller von der Initiative für Selbstbestimmte Bildung (INFSB) nimmt dazu wie folgt Stellung:
„Die Initiative für Selbstbestimmte Bildung (INFSB) sowie alle Regionalgruppen der INFSB distanzieren sich ausdrücklich von Strömungen, die im Namen ihrer eigenen Definition von Freilernen bzw. Selbstbestimmter Bildung junge Menschen auf einen eng festgelegten sozialen Kreis beschränken und/oder danach streben, junge Menschen von vielfältigen Weltsichten und Meinungen abzuschirmen.
Insbesondere stehen Ideologien, die sich gegen die Grund-und/oder Menschenrechte richten, die den Holocaust und die NS-Verbrechen verharmlosen oder gar leugnen sowie fremdenfeindliche Tendenzen im klaren Widerspruch zu den Zielen und Überzeugungen der INFSB und ihrer Betreiber*innen.
Die INFSB hat keinerlei Verbindung zur beschriebenen Siedlungsbewegung, zur Schetinin-Schule, zur Anastasia- Bewegung oder zu anderen Strömungen in diesem Bereich und strebt eine Verbindung auch nicht an.
Die INFSB setzt sich ein für eine inklusive Gesellschaft, in der Altersdiskriminierung Stück für Stück überwunden wird und es zu einem friedlichen und würdigenden Zusammenleben aller Generationen und aller Menschen kommt. Eine Isolation von jungen Menschen und das Prägen einer bestimmten eng gefassten Einstellung sowie einer elitären Haltung gegenüber Andersdenkenden steht unserem Einsatz insbesondere für das Recht auf Selbstbestimmung junger Menschen sowie unseren weiteren ethischen Grundsätzen diametral entgegen und ist daher entschieden abzulehnen.“
Weitere Informationen:
Die INFSB hat sich in die Ausgestaltung der „Erklärung für das Recht auf Selbstbestimmung in der Bildung“ aktiv eingebracht und gehört zu den Unterzeichnenden der ersten Stunde. In der Erklärung geht es um Eckpunkte zu einer Legalisierung des sogenannten „Freilernens“. Die Erklärung ist unter https://erklaerung-selbstbestimmte-bildung.de/# zu finden.
Darüber hinaus hat die INFSB unter Einbeziehung aller ihrer Regionalgruppen die Haltung, die dieser Initiative zugrunde liegt und für alle Aktiven verbindlich seit Gründung und auch in Zukunft gilt, im Jahr 2019 in folgender Erklärung Ausdruck verliehen (kursiv):
Erklärung der INFSB zu den Grund-und Menschenrechten
Die Initiative für Selbstbestimmte Bildung (INFSB) setzt sich ein für die Würde und für die Grund- und Menschenrechte jedes Menschen.
Eine Beschränkung dieser Rechte auf einzelne Gruppen und der Ausschluss anderer Menschengruppen oder Einzelpersonen von diesen Rechten durch beispielsweise Sexismus, Rassismus, Adultismus oder andere negativ diskriminierende Haltungen widerspricht unserer Überzeugung und unserer ethischen Grundhaltung und wird von uns weder vertreten noch unterstützt.
Wir bekennen uns zu Friedlichkeit und Gewaltfreiheit, zu den Grund- und Menschenrechten, zu einer inklusiven Gesellschaft und zur Würde eines jeden Menschen unabhängig von Alter, Herkunft, Hautfarbe, Religion, Geschlecht oder anderen individuellen Merkmalen.
Jegliches Auftreten und/oder Handeln im Namen der oder unter Bezugnahme auf die INFSB, das diesen Prinzipien zuwider läuft, geschieht gegen das Einverständnis und die Überzeugung der Begründer und Betreiber der Initiative für Selbstbestimmte Bildung (INFSB).
(Diese Erklärung ist auch zu finden unter https://infsb.de/erklaerung-grund-und-menschenrechte/)
Erklärtes Ziel der Initiative für Selbstbestimmte Bildung ist es, dass junge Menschen, die sich ohne Schulbesuch bilden möchten, dies legal und inklusiv inmitten der vielfältigen Gesamtgesellschaft tun können.